Glossar

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Algorithmus

Als Algorithmus wird allgemein eine schrittweise ausführbare (Rechen)Vorschrift zur Lösung eines Problems bezeichnet. Dieses kann z.B. die Kalkulation des kürzesten Wegs im Navigationssystem sein. Umstrittener sind Algorithmen, die aufgrund von Handlungen eines Users (z.B. Käufen im Internet oder dem Besuch von Webseiten) dessen Verhalten analysieren, ein Profil erstellen und das zukünftige Verhalten (im harmlosesten Fall für personenbezogene Werbung) voraussagen.

 

Digitale Revolution

Revolutionen bewirken grundlegende und nachhaltige Veränderungen, oft in vergleichsweise kurzer Zeit. Bezogen auf die Digitale Revolution spielt zudem die tiefgreifende Veränderung aller Lebensbereiche durch den technischen Fortschritt eine wichtige Rolle.
 

FOMO

Die Fear of missing out (dt.: Angst, etwas zu verpassen, Akronym FOMO) beschreibt die zwanghafte Sorge, eine soziale Interaktion, eine ungewöhnliche Erfahrung oder ein anderes Ereignis zu verpassen und nicht mehr auf dem Laufenden zu bleiben. Dieses Gefühl geht besonders mit modernen Technologien einher bzw. wird davon verstärkt.
 

Identität

Allgemein unterscheidet man zwischen der rechtlichen Identitätsfeststellung einer Person, die mit bürgerlichen Rechten und Pflichten verknüpft ist, und der personalen Identität, bei der psychologische und soziologische Merkmale das Selbstverständnis einer Person oder Gruppe charakterisieren. In der Psychologie versteht man unter der Identität, die als „Selbst“ erlebte innere Einheit einer Person.
Die Identität des Menschen ist Forschungsgebiet vieler wissenschaftlicher Disziplinen. Einer der bekanntesten Identitätsforscher ist der Philosoph und Soziologe George Herbert Mead (1863 – 1931). Er vertritt die These, dass Identität erst durch die gesellschaftliche Interaktion entsteht: „Identität entwickelt sich; sie ist bei der Geburt anfänglich nicht vorhanden, entsteht aber innerhalb des gesellschaftlichen Erfahrungs- und Tätigkeitsprozesses, das heißt im jeweiligen Individuum als Ergebnis seiner Beziehungen zu diesem Prozess als Ganzem und zu anderen Individuen innerhalb dieses Prozesses.“
 

Personalisierung

Mit der Googles Suchmaschine erschließen sich viele Menschen die Welt. Google nutzt die sogenannte personalisierte Suche. Wir Nutzer*innen wissen nicht, was dabei mit unseren Daten passiert. Für das beste Suchergebnis werden Informationen über den Suchenden ausgewertet. Dies führt je nach Standort, Browser, Freundesnetzwerk und unter Einbeziehung vorheriger Suchanfragen potentiell zu unterschiedlichen Ergebnissen in der Onlinesuche. Jede*r schaut durch eine personalisierte „Brille“ auf die Welt.
 

Scoring

Ein Vergleichswert, der menschliches Verhalten mit statistischen Methoden erfasst, um aus gesammelten Erfahrungen aus der Vergangenheit das Verhalten in der Zukunft prognostizieren zu können.
 

Wearables

Wearables sind kleine Computertechnologien, die man am Körper trägt. Mit Wearables wird üblicherweise eine Tätigkeit in der realen Welt unterstützt und ausgewertet, z.B. Armbänder zur Erfassung von sportlichen Aktivitäten, Smartwatches oder Datenbrillen.
 

Sozialdaten

Sozialdaten sind personenbezogene Daten, die von Sozialleistungsträgern (wie Krankenkassen, Bundesanstalt für Arbeit, Sozialämtern etc.) verwendet werden. Dazu gehören unter anderem Rentenversicherungs-, Krankenversicherten-Nummer, Kinderzahl, Ausbildung, Meinungen und Wertungen die in Anträgen oder im Schriftverkehr mit einem Sozialleistungsträger deutlich wurden. Sozialdaten unterliegen dem Sozialgeheimnis.

Benutzername

Benutzername oder Benutzerkennung ist ein Name, mit dem sich ein Benutzer an einem Computer, einer Website oder bei einem Programm anmelden kann. Der Benutzername ist wie eine eigene Identität im Internet. Dort dient er meist zur Anmeldung auf ein Benutzerkonto und erfordert eine vorherige Registrierung.

 

Digitale Transformation

Transformationen sind Übergangsprozesse von einem stabilen Ausgangszustand hin zu einem neuen, fundamental unterschiedlichen Zielzustand. Oft wird der Begriff Transformation für eine Entwicklung verwendet, bei der im Vorfeld ein angestrebter Zielzustand definiert wird.
 

Generation Y

Der Begriff Generation Y bezeichnet die Generation derjenigen, die im Zeitraum der frühen 1980er bis zu den späten 1990er Jahren geboren wurden und für die der Umgang mit digitalen Inhalten bereits selbstverständlich zum Alltag und zum Berufsleben gehört. Viele ihrer Mitglieder zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine sinnerfüllende Arbeit und Freizeit mit einem besonders hohen Maß an sozialer Sicherheit verbinden wollen.
 

Künstliche Intelligenz

Unter Künstlicher Intelligenz (KI oder auch AI) versteht man den Versuch, vom Menschen als intelligent eingestufte Verhaltens- oder Entscheidungsmuster durch Maschinen nachzubilden. Einer der aktuell am meistbeachteten Ansätze ist der des „Machine Learnings“: Hier lernt der Computer mit Hilfe von neuralen Netzwerken weitgehend autonom unter der Berücksichtigung einer sehr großen Anzahl von Fallbeispielen.
 

Personenbezogene Daten

Personenbezogene Daten ist ein Begriff aus dem Datenschutzrecht. Gemeint sind damit alle Daten, die einer bestimmten Person zugeordnet sind, oder eine Person bestimmbar machen. Wie bspw. Daten über persönliche und sachliche Verhältnisse, oder auch Daten, die Rückschlüsse auf die Persönlichkeit erlauben.
 

Social Bot

Ein Social Bot ist ein Computerprogramm, dass in sozialen Medien eingesetzt wird, um automatisch Antworten zu senden oder zu posten. Der Algorithmus scannt die Posts nach bestimmten Stichwörtern. Es werden echt wirkende Fake-Profile erstellt, die ein menschenähnliches Verhalten aufweisen und beispielsweise auf bestimmte Hashtags reagieren. Sie können zur Verbreitung von Werbung beitragen oder politische Strömungen verstärken.
 

Wissensgesellschaft

Wissensgesellschaft beschreibt eine Gesellschaft in hochentwickelten Ländern, in der individuelles und kollektives Wissen, eine tragende Rolle spielt. Bezeichnend ist, dass die Mehrheit der Bevölkerung über Voraussetzungen verfügen, die es ihnen erlauben, das Angebot an Informationen kritisch und uneingeschränkt zu nutzen, um sich ein eigenes Urteil bilden zu können. Die allgemeine Verbreitung des Begriffes zu Beginn des 21. Jahrhunderts beruht großteils auf der mit der Digitalen Revolution verbundenen massenhaften Nutzung neuer Medien.
 

Dark Social

Dark Social bezeichnet den nicht zurück verfolgbaren Datenverkehr im Internet. Dieser Austausch kann zum Beispiel über E-Mails oder Messenger-Programme stattfinden. „Dunkel“ deshalb, weil Betreiber*innen von Websites nich8t sehen, auf welcher Plattform die Besucher*innen auf den Link zu ihrer Website geklickt haben. Dabei trägt nicht allein die zunehmende Nutzung von Messengern zu der Vergrößerung dieses Phänomens bei, sondern zum Beispiel auch mobile Apps, die schwer zurückverfolgbar sind.

 

Demokratisiertes Wissen

“This is for everyone“ schrieb Tim Berners-Lee 2012 in einem Tweet und meinte damit das Internet, welches er 1992 mit dem World Wide Web für ein großes Publikum zugänglich gemacht hat. Das Konzept eines internetbasierten Netzwerks mit Servern, Webseiten, Links und Browsern ermöglichte unser heutiges Internet. Berners-Lee setzt sich auch 30 Jahre später verstärkt für ein freies und offenes Netz ein. In seinem „Contract for the web“ fordert er daher dezentrale Datenspeicherung und mehr Rechte für die Nutzer*innen.
 

Fake News

Mit dem Begriff der Fake News bezeichnen wir Falschmeldungen. Halbwahrheiten, die von Medien skandalhaft dargestellt werden, die gezielt gestreut und verbreitet werden, um Aufmerksamkeit zu generieren. Fake News begünstigen Vorurteile und Ängste innerhalb der Gesellschaft und befördern einfache „Wahrheiten“, die komplexen Zusammenhängen selten gerecht werden. Die schnelle Verbreitung durch Online-Kanäle in die digitale Öffentlichkeit, erzeugt neue Dynamiken der Desinformation, insbesondere in der politischen Kommunikation vor Wahlen.
 

Hass im Netz

Wie verändert sich der Umgangston im Internet? Unter dem Begriff des Trollens werden mit provokanten Äußerungen Soziale Netzwerke aufgemischt. Dort kommunizieren wütende-Bürger*innen nicht nur miteinander, sondern kapern Diskussionen und Hashtags. Manche agieren vereinzelt, andere handeln koordiniert, in Online-Foren oder in geschlossenen Messenger-Kanälen als Orten des Dark Social. Sie richten sich gegen Lebensstile und hetzen u.a. rassistisch, sexistisch oder anti-feministisch. Handeln hier Menschen oder Maschinen? Nicht jede*r mit Zweit- oder Drittaccounts – sogenannte Sockenpuppen – bedient eine Bot-Armee. Meist stecken hinter den unzähligen Fake-Accounts Menschen, die sich in ihren Haltungen gegenseitig bestärken und diese erfolgreich über ihre vielen Accounts hinweg verbreiten.
 

Match

Ein „Match“ erzielt man im Bereich des Online-Dating, wenn man das Profil eines anderen Users Interesse geweckt hat und der Besitzer / die Besitzerin des betreffenden Profils dieses Interesse erwidert.
 

Profil

Das Wort “Profil” stammt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie Seitenansicht oder Umriss. Ursprünglich verstand man unter Profil also die unverwechselbare und nicht kopierbare Silhouette eines menschlichen Körpers. Inzwischen versteht man unter einem Profil ein charakteristisches Erscheinungsbild, ein aufgrund bedeutender Fähigkeiten stark ausgeprägtes Persönlichkeitsbild beziehungsweise die Gesamtheit von Eigenschaften, die unverwechselbar typisch für jemanden sind.
Darüber hinaus haben sich datenbasierte Profile entwickelt. Die bekanntesten Formen sind das Benutzerprofil, das Kundenprofil oder das Bewegungsprofil. Diese Profile sind Datenabbilder und werden maschinell erfasst, kategorisiert, verwaltet und bearbeitet.
 

Vermessung

Methoden der Selbstvermessung haben ihren Ursprung im Wesentlichen im medizinischen Bereich. Puls, Blutdruck oder das Gewicht werden bereits seit dem 19. Jahrhundert erfasst und dokumentiert. Auch Menschen, die unter chronischen Krankheiten wie z.B. Diabetes leiden, führen akribisch Tagebuch über ihre Körperwerte – um den Krankheitsverlauf zu beobachten und um gegebenenfalls notwendige Maßnahmen zur Verbesserung des Gesundheitszustandes ergreifen zu können.
Durch die Digitalisierung ermöglichen uns sogenannte Wearables – also Geräte wie Fitnessarmbänder oder smarte Armbanduhren – und unser Smartphone, Daten zu erfassen, die wir im Alltag produzieren. So können wir beispielsweise die Schritte zählen, die wir täglich gehen; das Essen dokumentieren, das wir zu uns nehmen; die Flüssigkeitsmenge erfassen, die wir trinken; oder aufzeichnen, wie lange und tief wir in der Nacht schlafen. Auch Glücksgefühle und Stimmungen können mit einfachen Methoden festgehalten und über längere Zeiträume beschrieben werden.

 

Filterblase

Der Begriff Filterblase wurde 2011 zum ersten Mal vom Internetaktivisten Eli Pariser benutzt und beschreibt den Effekt von personalisierten Auswahlalgorithmen in Suchmaschinen oder sozialen Netzwerken. Durch diese Filter würde die Anzeige von Inhalten bevorzugt, die mit den bestehenden Ansichten des Nutzer übereinstimmten und andere Meinungen ausgeschlossen, so dass sich eine „Informationsblase“ bilde. Wie stark dieser Effekt ist und welchen Einfluss er auf die Meinungsbildung hat, ist jedoch umstritten.

Digitale Evolution

Der Begriff Evolution bezeichnet im Allgemeinen eine langsame und kontinuierliche Veränderung auf der Grundlage kleiner Entwicklungsschritte. In der Systemtheorie ist ein evolutionärer Vorgang gekennzeichnet durch die wiederholte Ausführung von Kopiervorgängen mit zufälligen Variationen und anschließender Auswahl (Selektion).
 

Faktencheck

Faktenchecker*innen sind neu im Zeitalter der digitalen Medien. Es stellt sich die Frage: Wem vertraue ich? Was beziehungsweise wer ist eine sichere Quelle? Die Washington Post führte 2007 eine Skala von „Pinocchios“ ein. Je mehr Pinocchios ein*e Politiker*innen bekam, desto stärker war er/sie in eine nachweisbare Lüge verstrickt. Mittlerweile gibt es international ein Netzwerk von Faktenchecker*innen. Dazu gehören Correctiv, Mimikama oder der ARD Faktenfinder. Alle Checks müssen transparent sein und den Rechercheweg darlegen, sodass Leser*innen die Recherche selbst nachvollziehen können.
 

Identifikation

Grundlage unseres Rechtsstaates ist es, dass der Staat in der Lage ist, über Personaldokumente eine Identitätszuschreibung vorzunehmen. Die sogenannten „Papiere“ geben Auskunft darüber. Im Zuge der Digitalisierung wird aber die weitgehend auf Papier basierende Verwaltung vor die Frage gestellt, wie Identifikationsprozesse an die technische Entwicklung angepasst werden müssen.
Außerdem muss der Staat Rechtssicherheit herstellen können, indem er Straftaten online und offline zunächst aufklärt und anschließend juristisch verfolgt.
Staat und Bürokratie sind durch die Digitalisierung herausgefordert, neue Lösungen sowohl für den Schutz von Privatautonomie und Freiheitsrechten, als auch für die Legitimation und Identifikation von Bürger*innen zu suchen.
 

Selbstoptimierung

Wie werde ich ein besseres Ich? Für zunehmend mehr Menschen weltweit gehört die Selbstoptimierung inzwischen zu ihrem Lebensstil. Verbessert werden nicht nur Fitness und der gesundheitliche Zustand, sondern auch die Stimmungslage, der Umgang mit anderen, der Blick auf das Leben selbst: alles gilt es zu optimieren.
Durch digitale Anwendungen wird unser Bemühen um Selbstverbesserung unterstützt. Apps können erinnern, motivieren, ermahnen. Machen wir die Ergebnisse öffentlich, dann zeigen uns sogenannte Rankings, wo wir im Vergleich zu anderen stehen. Was aber, wenn aus Selbstoptimierung Selbstüberforderung wird?
 

Rating

Das Wort “Rating” stammt vom englischen Verb “to rate” ab und bedeutet “bewerten” oder “(ab)schätzen”. Unter Rating versteht man die Leistungsbeurteilung beispielsweise von Dienstleistern wie Hotels oder Restaurants. Diese Nutzerbasierten Ratings werden vor allem nach subjektiven Kriterien durchgeführt. Ratings nach objektiven Kriterien sind beispielsweise sogenannte Kredit-Rankings, welche die Bonität eines Wirtschaftsunternehmens oder Staates beurteilen.
 

Verschwörungstheorien

Weltweit gibt es Verschwörungstheoretiker*innen, die glauben, die Erde sei flach. Ihre Community scheint zu wachsen, Verschwörungsvideos werden über YouTube geteilt. Die „Flache-Erde“ ist Inhalt diverser Meme im Internet, diese werden sowohl von Befürwortenden und Skeptiker*innen eingesetzt. Verschwörungstheorien reduzieren Komplexität: Sie führen unübersichtliche Situationen und Krisen auf einzelne überschaubare Lösungen zurück und leugnen wissenschaftliche Erkenntnisse.
 

Filterblase

Der Begriff Filterblase wurde 2011 zum ersten Mal vom Internetaktivisten Eli Pariser benutzt und beschreibt den Effekt von personalisierten Auswahlalgorithmen in Suchmaschinen oder sozialen Netzwerken. Durch diese Filter würde die Anzeige von Inhalten bevorzugt, die mit den bestehenden Ansichten des Nutzer übereinstimmten und andere Meinungen ausgeschlossen, so dass sich eine „Informationsblase“ bilde. Wie stark dieser Effekt ist und welchen Einfluss er auf die Meinungsbildung hat, ist jedoch umstritten.

 

Social Bot/Chat Bot

Ein Social Bot ist ein Computerprogramm, dass in sozialen Medien eingesetzt wird, um automatisch Antworten zu senden oder zu posten. Der Algorithmus scannt die Posts nach bestimmten Stichwörtern. Es werden echt wirkende Fake-Profile erstellt, die ein menschenähnliches Verhalten aufweisen und beispielsweise auf bestimmte Hashtags reagieren. Sie können zur Verbreitung von Werbung beitragen oder politische Strömungen verstärken.